Dienstag, 9. April 2013

Punktelimit, Balancing und das Problem daran

Die recht spannende Diskussion mit Basti verführt mich mal wieder zu einem neuen Blogbeitrag über das Balancing und den Zusammenhang zum Punktelimit des Spiels.

Wir alle kennen sie - die "klassischen" Punktelimits: 500, 750, 1.000, 1.250, ... usw. Manchmal gibt es Ausreißer, aber bei vielen Spielern, die ich so kenne, haben sich die 250er Sprünge eingebürgert.

Und viele Spieler fangen auch mit kleinen Spielen an, einfach bedingt durch die geringe Anzahl an (bemalten) Modellen.

Im letzten Jahr haben wir ein 750-Punkte-Turnier gespielt. Ich habe hier was dazu geschrieben und gewonnen hatte mein Bruder mit einer Armee aus Eldar/Tau. Das Balacing des Turniers war irgendwie ganz okay. Simons Dark Eldar sind mit vielen Lanzen bzw. Low-AP-Shots etwas herausgestochen, weil er jede MEQ Armee einfach vom Tisch geboxt hat, aber Nils hat einfach mit einer guten Liste und gutem spielerischen Können das ganze für sich entschieden.

Inzwischen arbeiten wir alle auf ein 1.250 Punkte Turnier hin und hierzu habe ich mich schon reichlich ausgelassen, aber ich glaube auch zunehmend, dass man sich mit 1.250 - 1.500 Punkten auf einem sehr ausgeglichenen Level bewegt. Wieso? Ganz einfach...



Nehmen wir ein paar Beispiel:

Dark Eldar

Die Dark Eldar können bereits sehr früh Schattenjäger und Schattenbarken aufstellen. Denn die Dark Eldar sind auf die Mobilität und Feuerkraft angewiesen. Ohne würde die fragilen Truppen sehr schnell aufgerieben werden. Auf 750 Punkte hatte Simon schon (ich meine) zwei Schattenjäger, eine Barke und ein oder zwei Schattenvipern. Diese teilen viele Schüsse aus und da sind auch viele Low-AP-Shots bei. Die Dark Eldar legen also schon sehr früh mit ihren Stärken vor.

Erhöht man das Punktelimit aber nun, geraten die Dark Eldar aber schnell in eine traurige Lage. Die guten Einheiten, welche schon von Anfang an aufgestellt werden können, werden nun einfach mehrfach gestellt, weil es kaum gute Auswahlen gibt, die erst auf den hohen Punktzahlen freigeschaltet werden. Zumindest soweit ich weiß, sind die Spielereien wie Harpyien, Incubbi oder auch Talos nicht so richtig ihre Punkte wert. 

Die Dark Eldar haben also im Grunde einfach nur mehr von dem, was gut ist, aber keine neuen Gefahren.

Space Wolves

Die Space Wolves zeichnen sich vor allem durch zwei Trupps stark aus: Graumähnen und Wolfsfänge. Die Graumähnen empfinde ich durch ihre Sonderregeln und Ausrüstung einfach als flexibelste Standardauswahl. Und dazu sind sie noch verhältnismäßig günstig. Die Wolfsfänge, ebenfalls recht günstig zu haben, haben ebenfalls gute Sonderregeln, vor allem Beschuss aufteilen. Da diese Trupps den Kern der Wolves Armee bilden, sind die Wolves auch auf geringen Punkten schon schnell stark.

Fährt man das Punktelimit nun hoch, ergibt sich auch hier ein ähnlicher Effekt, wie bei den Dark Eldar: Es kommt zwar mal 'nen Land Raider dabei oder ein Trupp Donnerwölfe hinzu, aber irgendwie werden es in 1. Linie nur mehr Graumähnen oder Wolfsfänge.

Also auch hier ergeben sich kaum neue / andere Gefahren. Als Gegner sieht man sich einfach nur mehr Wolves gegenüber.

Chaos Space Marines

Und hier ein Beispiel für das Gegenteil. Die CSM können auf den wenigen Punkten "nur" ein paar normale Marines hinstellen, die im direkten Vergleich schwächer als z.B. die Graumähnen sind, aber ihre geilen Spielzeuge bleiben daheim. Kyborgs, Dämonenprinzen oder Höllendrachen findet man nicht unbedingt auf unter 1.000 Punkten. 

Aber bei einem hohen Punktelimit, sieht das ganz anders aus. Während die oben genannten Beispiele kaum neue Peaks im Gefahrenpotential erreichen, erhöht sich bei den CSM das gesamte Potential der Auswahlen. Die CSM Trupps können mehr Ausrüstung erhalten, Kyborgs erscheinen auf dem Feld und sowohl Höllendrache, als auch Dämonenprinz kreisen über dem Feld. 

Hier entsteht also ein anderer Effekt: Das Chaos ist auf einem unteren Punktniveau eher schwach, während es im oberen Bereich der normalen Heimspiele deutlich an Stärke gewinnen kann.

Legionen

Die Legionen sind ebenso ein Beispiel wie die CSM. Zu Beginn rennen ein paar Trupps Marines mit Boltern über das Feld und haben ein paar schwere Waffen hinter sich - wenig beeindruckend.

Zieht man das Punktelimit an, so ergeben sich ganz neue Optionen: Spartan Assault Tank, Medusa Panzer, Storm Eagles, Cataphractii Terminatoren, Rites of War, ...

Die Legionen gewinnen also im oberen Bereich erst ihre ganze Stärke. Hier muss man aber dazu sagen, dass das Buch für 1.500 bis 3.000 Punkte Spiele gemacht ist.

Fazit

Wie immer die Frage zum Schluss: Was will ich euch damit sagen?

Mit der Frage des Punktelimits muss man vorsichtig sein und die Erfahrung der Spieler auch mit einkalkulieren. Es gibt einfach Armeen, die auf einem geringen Punktelimit schon fast übertrieben stark sind, während andere Armeen ab einem gewissen Niveau, im Verhältnis zu (älteren) Armeen, schon bald übertrieben stark sind, weil reines Spamming von brauchbaren Einheiten nicht mehr die starken Auswahlen des Feindes wett macht.

Ich halte daher auch ein Limit im Bereich von 1.250 - 1.500 Punkten für die meisten Spiele relativ ausgeglichen. Armeen wie z.B. Dark Eldar und Space Wolves verfallen nicht in ein "sinnloses" Gespame, während eine Armee wie z.B. die Grey Knights auch nicht jedes super Spielzeug auspacken kann und den Gegner damit vorführt.

Trotzdem darf und sollte man sich zwischendurch größere und kleinere Spiele gönnen, da diese auch andere Geschicklichkeiten abfordern, einfach auch Spaß machen und das Listen-Design dann auch noch auf eine Probe gestellt wird.

2 Kommentare:

  1. Ich kann da nur noch ergänzen, dass es bei den Dark Angels meiner Erfahrung nach auch erst ab über 1200 Punkten richtig zur Sache geht, da man erst ab da bruachbar Deathwing und Ravenwing zusammen aufstellen kann und damit die volle Stärke der Armee aufs Feld führen kann.
    Bei kleineren Matches kommen die Stärken der Dark Angels nicht richtig zum tragen.

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  2. Grey Knights... wir können gar nicht unter 1000 :D

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