Okay, ich glaube ich hab es gerafft... auf den ersten, zweiten und dritten Blick ist
Wound Allocation (zu deutsch:
Wundenverteilung) ein kompliziertes Thema. Für alle, die den Dreh noch nicht raus haben, denen noch die letzte Synapse im Oberstübchen fehlt oder für jene, die einfach nur alles lesen, was ich schreibe, versuche ich das Thema einmal verständlich rüber zu bringen.
Wound Allocation setzt zunächst eine Sache voraus, nämlich Modelle mit unterschiedlicher Ausrüstung innerhalb einer Einheit. Wir unterscheiden der Komplexität halber:
Einheiten aus Modellen mit jeweils einem Lebenspunkt
Wir denken uns folgendes Szenario: Ich habe 5 Taktische Space Marines gleicher Baureihe, die
- aus Bolterbeschuss 6 Wunden
- aus Plasmabeschuss 2 Wunden
erleiden. Da die Kerle alle die gleiche Ausrüstung haben, bleibt mir in der gesamten Einheit eine einzige Wundgruppe und die Regeln schreiben vor, dass ich alle 6 Würfel für die Rüstungswürfe (wir erinnern uns: gegen Plasma DS 2 hat ein Normalo-Marine keine Rüstung) in einen Pott werfen und die Ergebnisse
auf einen Schlag ermitteln muss.
Was auch immer mit den Rüstungswürfen passiert, ich habe
mindestens 2 Tote zu beklagen, richtig?
Richtig.
Was passiert nun aber, wenn ich einem meiner Space Marines statt eines Bolters einen
Flammenwerfer (oder sonst irgendetwas, das ihn von den anderen 4 unterscheidet) in die Hand drücke?
Selbes Szenario: 6 Bolterwunden, 2 Plasmawunden. Sagen wir, ich bestehen alle Rüstungswürfe gegen die Bolter, bleiben noch immer 2 Tote für die Plasmawerfer, richtig?
Falsch!
Wound Allocation beinhaltet zwar, dass
innerhalb einer Wundgruppe noch immer alles in einen Pott geschmissen wird, dass
zwischen den Wundgruppen (derer wir jetzt zwei haben) jedoch die Wunden spaßig verteilt werden dürfen, solange zuvor jedem Modell die
gleiche Anzahl an Wunden zugewiesen wurde.
Zum Mitmeißeln bedeutet das:
Wenn ich 2 Wundgruppen aus insgesamt 5 Leuten und 8 zu verteilende Wunden habe, bekommen
alle Modelle zunächst eine Wunde und die
verbleibenden 3 kann ich verteilen, wie ich lustig bin. Ich darf
nicht ein Modell mit 4 Wunden belegen, wenn alle anderen zuvor keine dritte Wunde erhalten haben!
Für unser Beipiel heißt das folgendes:
Der
Flamer-Marine stellt eine eigene Wundgruppe dar. Ich verteile von den insgesamt 8 Wunden jeweils eine auf jedes Modell und plaziere die übrigen 3 Wunde auf beliebige andere Modelle.
SM SM SM SM SM
o o o o o
o o o
Der eigentliche Witz an der Sache ist, wie wir oben sehen, dass es mir freigestellt wird,
welche Wunden ich wo verteile. So lassen sich Wunden aus eigentlich tötlichen Waffen, wie in unserem Fall dem
Plasmawerfer, auf ein und das selbe Modell legen und so umgehe ich einen zusätzlichen
sicheren Verlust. Auf diese Weise können beliebig viele Treffer aus sofort ausschaltenden Waffen immer ein und das selbe Modell niederschießen, solange ich ausreichend andere Wunden habe, um die Reihen der Modelle innerhalb der Einheit aufzufüllen.
Einheiten aus Modellen mit mehr als einem Lebenspunkt
Die gleichen Regeln wie oben beschrieben gelten auch hier. Nun gibt es diese Regel, die besagt, dass bei Einheiten aus Modellen mit
mehreren Lebenspunkten immer
ganze Modelle als Verlust entfernt werden müssen. Das gilt jedoch nur innerhalb der Wundgruppen!
Habe ich beispielsweise einen Ork Boss Mob, bestehend aus 3 Modellen, mit 2 Wundgruppen, in dem bereits einer der beiden Orks im Zweierteam einen Lebenspunkteverlust erlitten hat, ist es mir bei der nächsten Wunde nach wie vor gestattet, diese auf der bisher unverwundeten Wundgruppe zu platzieren.
In Bildern gesprochen:
Stand der Dinge
Nob Nob Nob
o
Nächste Wunde
Nob Nob Nob
o o
Ich habe einem Orkboss
bis zur nächsten Verwundung den Hintern gerettet. Würden alle 3 Orks zur gleichen Wundgruppe gehören, wäre ich
gezwungen, den Tod des bereits verwundeten Orks zu
komplettieren, so wie ich es auch bei der nächsten Wunde müsste!
Wound Allocation ist also für zwei Dinge gut:
- Wir lenken so viel tödliches Feuer wie möglich auf ein Opferlamm
- Wir entschärfen Feuer durch Umschichtung auf stärkere Modelle (möglicherweise mit einem hohen Rettungswurf o.ä.)